Konzertstücke für Klavier und Orchester

Konzertstück für Klavier op. 92 und Konzert-Allegro für Klavier op. 134 (I, 2, 2)

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herausgegeben von Ute Bär, sowie Klavierkonzertsatz d-Moll, Anh. B5, herausgegeben
von Bernhard R. Appel.

Mit den in diesem Band vorgelegten Kompositionen ist das konzertante Schaffen für Klavier und Orchester Robert Schumanns zusammen mit dem Klavierkonzert op. 54 (RSA I, 2, 1) nahezu vollständig dokumentiert. Die darüber hinaus überlieferten Klavierkonzert-Fragmente (Anhang B3–B4), die Schumann in seinen Studienbüchern notierte, werden in den Gesamtausgabenbänden II, 3, 2 und VII, 3, 3 publiziert.
Während der Konzertsatz d-Moll (Anhang B5) 1839 vor dem 1845 vollendeten Klavierkonzert op. 54 entstanden ist, sind das Konzertstück op. 92 und das Konzert-Allegro op. 134 im Abstand von vier bzw. acht Jahren nach diesem komponiert worden. Somit dokumentieren die in diesem Band edierten Werke verschiedene Phasen der intensiven Auseinandersetzung Robert Schumanns mit der Gattung Solokonzert. Im Unterschied zum Klavierkonzert op. 54 handelt es sich bei opp. 92 und 134 um einsätzige Konzertstücke. Bei dem Anliegen, mit dieser Edition einen kritischen Werktext vorzulegen, war von unterschiedlichen Voraussetzungen auszugehen. Die zu Schumanns Lebzeiten erschienenen beiden Konzertstücke opp. 92 und 134 sind nur lückenhaft dokumentiert. Von op. 92 sind die autographe Partitur, die zahlreiche Korrekturen und Auslassungen aufweist, sowie die Originalausgabe der Solo- und der Orchesterstimmen überliefert. Da Schumann bei diesem Werk die Drucklegung selbst überwachte, ist mit den gedruckten Stimmen die autorisierte Fassung belegt. Wie sehr Schumann um die endgültige Werkgestalt rang, zeigt u.a. die intensive Arbeit an der Coda. Die ursprüngliche Fassung wird in der vorliegenden Ausgabe erstmals als Faksimile und in einer Übertragung dokumentiert.

Auch zum Konzert-Allegro op. 134 sind Quellen erhalten, welche frühe Textstadien dokumentieren. Nicht überliefert sind aber solche, die einen Anteil Schumanns bei der Drucklegung der 1855 erschienenen Originalausgaben OS und OO belegen könnten. Diese Verantwortung übernahmen weitgehend in seinem Auftrag Clara Schumann und Johannes Brahms, was im Kapitel Drucklegungsgeschichte umfassend dargestellt wird. Da Schumanns Anteil am Korrekturprozess nicht mehr eindeutig zu bestimmen ist, wird im Anschluss an den Revisionsbericht, der alle Unterschiede zwischen den für diese Edition relevanten Quellen aufzeigt, ein Ergänzungsbericht gegeben, der die Textdifferenzen in den bis zum Druck des Konzert-Allegros op. 134 bedeutsamen Quellen dokumentiert.

Die Edition des Klavierkonzertsatzes d-Moll Anhang B5 erfolgt als Quellenedition. Überliefert sind ein unvollständiges Particell und eine Fragment gebliebene Arbeitspartitur zum ersten Satz sowie einige Entwurfstakte zu einem „Scherzo“-Satz. Die Quellenedition gibt Aufschluss über Schumanns Schaffensweise um 1839.